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Kooperationsvereinbarung nun von allen Netzwerkpartner*innen unterschrieben.
Bereits im Dezember letzten Jahres trafen sich Vertreter*innen der Stadt Göttingen, des Landkreises Göttingen, der Polizeiinspektion Göttingen, sowie weitere wichtige Institutionen zur Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zur effektiveren Bekämpfung von Häuslicher Gewalt in der Region.
Die inhaltliche Basis der Kooperationsvereinbarung ist unter anderem die Istanbul-Konvention, also das Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Häuslicher Gewalt. Sie fordert eine koordinierte und interdisziplinäre Vorgehensweise, die das Mitwirken von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen und Institutionen beinhaltet. Außerdem legt sie fest, dass die Vertragsstaaten auf allen Verwaltungsebenen entsprechende Maßnahmen zum Schutz, zur Prävention und zur Strafverfolgung umsetzen müssen.
Die Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen, Gwendolin von der Osten, äußerte sich bei der Auftaktveranstaltung zur Netzwerkgründung diesbezüglich mit deutlichen Worten: „Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit. Sie ist eine schwere Kriminalitätsform, die es mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen gilt. Leider stellen wir immer wieder fest, dass in den Behörden – und da möchte ich auch die Polizei nicht ausnehmen – manchmal noch unterschiedliche Sprachen gesprochen werden. Es ist daher unerlässlich ins direkte Gespräch zu kommen um die persönliche Kommunikation intensiv zu fördern.“
Eine Maßnahme für die Region Göttingen ist das mit der Kooperationsvereinbarung neu gegründete „Netzwerk Häusliche Gewalt Region Göttingen“, welches eine Dachfunktion für die bereits etablierten Arbeitskreise zur Bekämpfung von Häuslicher Gewalt in Göttingen, Duderstadt, Hann. Münden, Osterode am Harz und weiteren Mitgliedern, die mit dem Fachbereich „Häusliche Gewalt“ in Berührung kommen, einnimmt. Ziele sind u.a. die Verbesserung der Rahmenbedingungen und Strukturen im Bereich Schutz und Unterstützung, die Fortentwicklung und Etablierung von Standards für die Zusammenarbeit, sowie mehr Transparenz und effizienterer Informationsaustausch. Zur Koordinierung des Netzwerks wurde ebenfalls eine Steuerungsgruppe gegründet. Für die Stadt Göttingen übernimmt Anna Maierl, die Koordinatorin zur Umsetzung der Istanbul-Konvention, den Posten innerhalb der Steuerungsgruppe und ist gemeinsamen mit Mirja Ramola, der Koordinatorin zur Umsetzung der Istanbul-Konvention beim Landkreis Göttingen, mit der Geschäftsführung betraut.
„Durch die Einrichtung einer Steuerungsgruppe mit administrativer Geschäftsstelle, können wir das Netzwerk auf struktureller Ebene unterstützen, indem wir Themenschwerpunkte aufbereiten, Referent*innen einladen, die Verteiler pflegen und Einladungen verschicken. Damit erhoffen wir uns auch eine Entlastung von Fachstellen, die sich so besser auf ihre Kernarbeit konzentrieren können.“ erläutert Anna Maierl.
Mit der Kooperationsvereinbarung wurden außerdem Aufgaben und Arbeitsweisen für die Zusammenarbeit in den einzelnen Arbeitskreisen festgelegt, die zu mehr Transparenz und Verbindlichkeit und schlussendlich zu einer Verbesserung der Unterstützungsmöglichkeiten von Betroffenen führen sollen. Zudem soll es in Zukunft einen jährlichen Fachtag mit dem Themenschwerpunkt „Häusliche Gewalt“ geben.