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Anlässlich des Internationalen Tages „Nein zu Gewalt an Frauen“ werden alljährlich Flaggen vor öffentlichen Gebäuden gehisst. Das Frauenforum Göttingen veranstaltete in diesem Jahr das traditionelle Flaggehissen mit Anja Krause, Dezernentin für Soziales und Kultur, und der stellvertretenden Landrätin Maria Gerl-Plein vor dem Neuen Rathaus am Hiroshimaplatz in Göttingen. Die Flaggen sollen mahnen, dass Frauen unverändert von jeglicher Form von geschlechtsspezifischer und struktureller Gewalt betroffen sind. Die Istanbul-Konvention definiert eindeutig, dass es sich bei Gewalt gegen Frauen um eine Menschenrechtsverletzung handelt.
„Statistisch gesehen haben bereits mehr als zwölf Millionen Frauen allein in Deutschland Gewalt erfahren“, betonte Anja Krause. Jeden Tag versuche ein Mann, eine Frau zu töten, jeden 3. Tag gelinge ein solcher Femizid“, so Krause. „Die Täter sind meist Männer, weil sie glauben, dass sie über den Körper der Frau verfügen können“, machte die Sozialdezernentin deutlich und verwies auf die Weltgesundheitsorganisation WHO, die Gewalt als eines der größten Gesundrisiken für Frauen erklärte.
Maria Gerl-Plein betonte: „Gewalt gegen Frauen ist auch im Landkreis Göttingen allgegenwärtig. Wir sind aufgefordert zu handeln. Die Istanbul-Konvention benennt Frauen im ländlichen Raum als besonders vulnerable Gruppe.“ Die Wege zu Unterstützungsmöglichkeiten seien zu lang. „Männer aus verschiedensten Schichten und Bildungsständen tun Frauen Gewalt an“, so Gerl-Plein.
Anna Maierl vom Gleichstellungsbüro der Stadt Göttingen verwies auf die Lage der Frauen in Afghanistan und im Iran. Die aktuelle Lage verdeutliche, wie wichtig der intersektionale Blick für die Außenpolitik sei, so Maierl.
Hintergrund
Der 25. November ist ein Gedenk- und Aktionstag anlässlich der Ermordung der drei aktivistischen Schwestern Mirabal durch das diktatorische Militär in der Dominikanischen Republik im Jahr 1960. 1981 wurde der Tag durch lateinamerikanische Frauen zum Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen ausgesprochen. Seit 1999 wurde er durch die Vereinten Nationen zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen erklärt. Schon seit 1991 begehen viele aktivistische Gruppen weltweit eine 16 tägige Kampagne, um auf die Situation von geschlechtsspezifischer Gewalt aufmerksam zu machen. Dieser Zeitraum startet traditionell mit dem 25. November und endet am 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte.